Ohrakupunktur nach Nogier

Die Ohrakupunktur ist schmerzarm und gut verträglich, mit oft schneller Wirkung. Jeder Teil des Ohrs repräsentiert ein bestimmtes Organ im Körper. Durch Stimulierung von Reaktionspunkten im Ohr können sowohl akute als auch chronische Beschwerden behandelt werden. 


Entstehung der Ohrakupunktur nach Nogier

Die Ohrakupunktur, auch als Auriculo-Therapie bezeichnet, hat eine lange Geschichte, die bis zu Hippokrates im 5. Jahrhundert v. Chr. zurückreicht.  

Ab den 1950er Jahren wurde sie systematisch von dem französischen Arzt Paul Nogier erforscht und auf einem Akupunkturkongress 1956 vorgestellt. Nogier bemerkte bei einem seiner Patienten eine Kauterisationsnarbe im Ohr aufgrund einer Schmerzbehandlung bei Rückenschmerzen. Diese Behandlungsart ist aus der Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts bei Ischialgie (Schmerzen im Bereich des Ischiasnervs) bekannt. Nogier hatte die Idee, anstelle der Kauterisation (Zerstörung des Gewebes durch Ätzmittel) Nadeln zu verwenden, mit dem Ergebnis, dass er ebenfalls eine Beeinflussung der Schmerzen erzielte. In den nächsten Jahren suchte er nach weiteren Ohrpunktlokalisationen. 

Sein Therapiekonzept wurde in verschiedenen Schulen, darunter die französische und die chinesische, weiterentwickelt und wird heute von vielen Ärzten und Therapeuten angewandt.


Wirkung der Ohrakkupunktur nach Nogier
  • Physiologischer Ansatz: Nadelstiche reizen physiologische Strukturen wie das Nervensystem und Schmerzrezeptoren in der Haut. Die reflektorische Antwort auf diese Reize kann eine Fernwirkung auf andere anatomische Strukturen haben.

  • Energetischer Ansatz: Dieser Ansatz geht von einem Energiesystem im Körper aus, das neben Blut- und Lymphgefäßen existiert. Das Ziel der Ohrakupunktur ist die Stabilisierung und Erhaltung der Dynamik dieses Energiesystems. Dies beinhaltet die Aufhebung von Blockaden und die Unterstützung der körpereigenen Regulationsfähigkeit.

Indikationen der Ohrakkupunktur nach Nogier
  • Akuten und chronischen Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems
  • Adjuvante Therapie bei Herzkreislauferkrankungen
  • Allergische Erkrankungen wie Heuschnupfen
  • Funktionelle Störungen
  • Hormonelle Störungen wie PMS oder Beschwerden in den Wechseljahren
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Neuralgien
  • Psychovegetative Befindlichkeitsstörungen
  • Psychische Erkrankungen wie Depression oder Angstsyndrome
  • Schlafstörungen
  • Suchttherapie, darunter Nikotinsucht und Esssucht
  • Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2
  • Vertigo (Schwindel)


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